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  • Autorenbildgunter grossholz

Kunstphilosophische Dehnübungen

Wie viel Milliarden Menschen leben noch mal gerade auf unserer Welt? Und wie viele Milliarden haben vermutlich schon auf unserer Welt gelebt? O. k., heute mache ich mal was was noch kein Mensch vor mir gemacht hat. Ich denke, das ist dann Kunst, oder? Leichter gesagt als getan. Sofort blitzen gefühlte unendlich viele Bilder in meiner Erinnerung auf, die natürlich alleine schon deshalb allesamt nicht in Frage kommen können. Dazu gehören alle bekannten Kunststile, alte und keine Meister, Provokateure und Dekorateure, die ganze geknipste Welt in schwarz-weiß und auf Plastikplatten.

Die ganze Web Recherche, die neben beliebig Hässlichem und beliebig Zufälligem ab und zu winzige Überraschungen bereithält, die sich dann in Deja vu auflösen. Vielleicht sollte man ja mit Joghurt auf Tisch oder Hundescheiße auf Straße malen. Ich glaube das haben noch nicht viele gemacht.

Weshalb müssen Kinder eigentlich in der Schule lernen was Kunst ist und wer ein berühmter Künstler war, aber nicht was keine Kunst ist, und warum der Künstler wirklich berühmt wurde?

Sind brennende Bücher Kunst, weil sie das erste Mal verbrannt worden sind? Wohl kaum. Oder sind sie deshalb Kunst, weil derjenige der sie verbrennt ein Künstler ist? Ist also der Kontext Kunst? Ist womöglich nur Kontext Kunst und deshalb nur der jenige in der Lage Kunst zu erschaffen, der sich in der entsprechenden Position befindet um solchen Kontext zu verbreiten, oder über sich verbreiten zu lassen?

Jetzt habe ich’s, dann ist ja Händeschütteln Kunst!

Endlich weiß ich, was ich bei der nächsten Vernissage als Kunst präsentieren werde: einen feuchten Händedruck.

Und das Beste daran ist, ich kann weiterhin malen was und wie noch keiner vor mir gemalt hat, ohne darüber nachzudenken ob das Kunst ist.



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