Neben dem Friedhof lag eine Zwetschgenplantage. Anschließend kamen nur noch Streuobstwiesen bis sich der kleine Eichenwald anschloss. Mitten auf der ersten Obstwiese stand ein krummer Apfelbaum mit gut erreichbaren Ästen. Erreichbar für uns Kinder als erste große Herausforderung im Leben.
Ich war noch sehr klein, als ich mich auf die unterste Astgabel wagte und den halben Meter hinunterblickte mit dem Gefühl einen Gipfel erklommen zu haben. Jener Baum war der Mittelpunkt mancher Mittage, das Ziel mancher Reisen.
Mit viel Liebe denke ich an ihn, der irgendwann unter der Last der Jahre brach und nur noch als Stumpf aus der Wiese ragte.
Damals war die Welt schon viel größer geworden, ehe sie dann wieder schrumpfte. Alles Leben auf ihr ist liebenswert und verbunden wie wir damit sind, braucht es unser Wissen, unseren Schutz. Es ist genauso verletzlich wie wir es sind.
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