Gemalt 2002, in einer Zeit, als wir selbst unverwundbar für Pfeile waren. Mit Erfahrung und Distanz hatten wir das Verletzungsrisiko berechnet, und wie folgt analysiert:
Zum einen kann man sich beim Abschießen von Pfeilen selbst verletzen, zum zweiten ist man dabei verwundbar und zum dritten leidet man selbst, wenn man jemanden anderen trifft.
Als Fazit entschlossen wir uns zu Absprache statt Gefühlen. Ein mündlicher Vertrag sozusagen, der das Geben und nehmen zweier Parteien regelt, natürlich zur möglichsten Zufriedenheit beider Seiten.
Das Ganze lief im Laufe der Zeit völlig aus dem Ruder, aber die abgeschossenen Pfeile konnten mir tatsächlich nichts anhaben.
Außer dieser hedonistischen Auszeit durchlitt ich aufrecht alle Pfeilregen und bis heute bin ich mehr für die alte Geschichte vom Heiligen zu haben, der niemals vom Glauben ablässt, zumindest vom Glauben an die Liebe:
Seine Jugend verbrachte Sebastian in Mailand und wurde wegen seines guten Benehmens zum Offizier der Leibwache von Kaiser Diokletian und Maximilian ernannt. Der Überlieferung zufolge hatte sich Sebastian als Hauptmann der Garde am kaiserlichen Hof öffentlich zum Christentum bekannt und notleidenden Christen geholfen, woraufhin ihn Diokletian zum Tode verurteilte und von numidischen Bogenschützen (Auch ein schönes Motiv) erschießen ließ. Im Glauben, er sei tot, ließ man ihn danach liegen. Sebastian war jedoch nicht tot, sondern wurde von einer frommen Witwe, der hl. Irene, die ihn eigentlich für das Begräbnis vorbereiten wollte, gesundgepflegt. Nach seiner Genesung kehrte er zu Diokletian zurück und bekannte sich erneut zum Christentum. Diokletian befahl daraufhin, ihn mit Keulen im Zirkus zu erschlagen. Sebastians Leichnam warf man in die Kloaken, einen städtischen Abflussgraben in der Nähe des Tiber, aus dem er von Christen geborgen wurde, nachdem er ihnen im Traum den Ort seines Verbleibens gezeigt haben soll. Danach wurde er in der Sebastian Katakombe beerdigt. Über seinem Grab wurde schon im 4. Jahrhundert die Kirche San Sebastian errichtet.

Comments