In „Herrschen und Sehnen“ von Josef Huber wird auf einigen 100 Seiten die dialektische Kulturentwicklung in Zerfall und Reorganisation während der letzten 2000 Jahre dargelegt und es werden interessante Vorhersagen getroffen.
Jemand schenkte mir das Buch Ende der achtziger Jahre und ich fand es ganz interessant und auch ein bisschen beklemmend vorher zu ahnen, dass auf jedes Wirtschaftswunder mal eine Stagnation oder sogar ein Einbruch folgen wird. Dass auf jede Friedenszeit Unruhen folgen, kennen wir ja aus der Geschichte und irgendwie ist es auch logisch. Schon seit Jahren habe ich immer mehr das Gefühl, dass sich die Menschen nach Unruhen zu sehnen beginnen nach der langen Zeit des Friedens.
Innerhalb der Natur selbst gehen ständig geordnet scheinende Strukturen in Ungeordnete über und oft hat der Mensch die Sehnsucht in der chaotisch erscheinenden Natur aufzuräumen und für Ordnung zu sorgen. Es scheinen da auch von Mensch zu Mensch unterschiedliche Bedürfnisse zu herrschen und Moden die ganze Kulturen über Jahrhunderte prägen, wie zum Beispiel englische und französische Gartenkultur. Meine persönliche Meinung ist, wir sollten dazwischen schwingen wie ein Pendel und uns am Sinn und der Schönheit des jeweiligen Zustandes erfreuen, daraus lernen und daraus schöpfen. Schwinge ich in den einen Zustand, sehne ich mich darin nach dem anderen.
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